Die Serie „Und täglich grüßt das Patriarchat“ erscheint auf LinkedIn und Instagram wöchentlich und hat insgesamt 50 Folgen. Hier fasse ich immer 5 Ausgaben in einem Blog-Artikel zusammen. Folge mir gerne auf meinen Social Media Profilen, wenn du wöchentlich erkennen möchtest, in welchen Lebensbereichen und Alltagssituationen das Patriarchat oft noch deutlicher wirkt und mitspricht, als es dir bewusst ist.
Warum echte Gleichberechtigung noch ein weiter Weg ist
Jeden Tag begegnet es uns, oft unsichtbar und doch allgegenwärtig: das Patriarchat. Es steckt in unseren Routinen, unseren Erwartungen und in den Strukturen, die unsere Gesellschaft formen. Es beeinflusst, wie wir unsere Zeit verbringen, welche Chancen wir erhalten und welche uns verwehrt bleiben. Wer es hinterfragt, spürt schnell den Widerstand eines Systems, das sich über Jahrhunderte etabliert hat.
Doch wir sind nicht machtlos. Wir können die Mechanismen erkennen, benennen und verändern. Denn Gleichberechtigung ist kein Geschenk, das uns überreicht wird – sie ist ein Prozess, den wir aktiv gestalten müssen.
Warum haben Frauen weniger Freizeit als Männer?
Die Zeit ist ungerecht verteilt. Frauen haben im Durchschnitt eine Stunde weniger Freizeit pro Tag als Männer. Dieser sogenannte #GenderLeisureGap ist kein Zufall, sondern das Resultat tief verankerter Rollenbilder. Frauen übernehmen weltweit 76% der unbezahlten Care-Arbeit – das Kochen, Putzen, Organisieren und emotionale Betreuen.
Wenn der Mann nach der Arbeit auf dem Sofa entspannt, während die Frau das Abendessen richtet und noch schnell die Kinderzimmer aufräumt, ist das kein individuelles Versagen, sondern eine gesellschaftliche Struktur. Freizeit ist nicht nur Luxus, sondern essenziell für mentale und körperliche Gesundheit – und die ist für Frauen oft fragmentiert und voller Unterbrechungen.
Doch wir können das ändern: Indem wir klar ansprechen, was uns belastet, Verantwortungen bewusst umverteilen und uns gegenseitig unterstützen. Jede Frau hat das Recht auf ungestörte, selbstbestimmte Zeit – genau wie jeder Mann.
Die unsichtbare Arbeit – Wer erledigt die Care-Arbeit in deinem Haushalt?
„Ich helfe ja, wenn du mich darum bittest.“ Ein Satz, den viele Frauen hören. Doch Care-Arbeit ist nicht nur das Putzen oder Kochen – sie beinhaltet auch die mentale Organisation: Wer denkt an die Kindergeburtstage, wer vereinbart Arzttermine, wer hat den nächsten Elternabend auf dem Schirm? Das ist unsichtbare Arbeit, die kaum bemerkt wird, bis sie nicht mehr gemacht wird.
In Deutschland leisten Frauen 52% mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer. Trotzdem glauben 66% der Väter, die Arbeit sei im Haushalt gleich verteilt – während nur 20% der Mütter dieser Meinung sind. Solange diese Arbeit nicht gesehen, anerkannt und fair verteilt wird, bleibt sie eine unsichtbare Belastung, die Frauen ausbremst.
Es ist an der Zeit, das Narrativ zu ändern: Care-Arbeit ist kein weibliches Thema, sondern eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Männer, die gleichberechtigt mitanpacken, sind keine „hilfsbereiten Partner“, sondern einfach erwachsene Menschen, die Verantwortung übernehmen. Genau das sollte die Norm sein.
Multitasking – Ein anderes Wort für Frauenarbeit?
„Frauen sind einfach die besseren Multitasker!“ Klingt wie ein Kompliment, ist aber in Wahrheit eine Last. Frauen jonglieren Beruf, Haushalt, Kinder und mentale Care-Arbeit gleichzeitig, während Männer oft ungestört eine Aufgabe nach der anderen erledigen können.
Doch Multitasking ist kein Talent, sondern eine erzwungene Notwendigkeit. Studien zeigen, dass dauerhafter Task-Switching die Fehlerquote um 50% erhöht und den Stresslevel massiv steigert. Die Erwartung, dass Frauen „alles gleichzeitig schaffen“, macht sie nicht effizienter – sondern müde.
Wenn wir also über Work-Life-Balance sprechen, müssen wir auch darüber reden, dass Frauen oft gar nicht die Chance haben, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren. Es ist kein Zeichen von Stärke, immer alles gleichzeitig zu schaffen – es ist ein Zeichen struktureller Ungerechtigkeit.
Karriere oder Kinder? Warum müssen Frauen diese Frage immer noch beantworten?
„Willst du Karriere machen oder eine Familie gründen?“ Diese Frage wird fast ausschließlich an Frauen gestellt. Männer hingegen dürfen beides haben. 66% der Mütter reduzieren nach der Geburt eines Kindes ihre Arbeitszeit, während nur 6% der Väter das tun. Das liegt nicht an individuellen Entscheidungen, sondern an einem System, das Frauen in die Teilzeitfalle drängt – mit massiven Folgen für Karriere, Einkommen und Rente.
Solange Frauen weiterhin zwischen Beruf und Familie abwägen müssen, während Männer dies als Selbstverständlichkeit kombinieren, bleibt die Gleichberechtigung eine Illusion. Wir brauchen nicht nur flexiblere Arbeitsmodelle, sondern auch einen kulturellen Wandel, der es Männern ermöglicht, ihre Vaterschaft ebenso selbstverständlich zu leben wie Frauen ihre Mutterschaft.
„Das war schon immer so“ – Wie Traditionen das Patriarchat am Leben halten
Traditionen sind die stillen Wächter des Patriarchats. „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist der einfachste Weg, um strukturelle Ungerechtigkeiten zu zementieren. Die Brautübergabe am Altar, das Übernehmen des Nachnamens des Mannes, die Selbstverständlichkeit, dass Mütter sich vorrangig um die Kinder kümmern – all das sind keine neutralen Bräuche, sondern Relikte eines Systems, das Frauen in eine untergeordnete Rolle zwingt.
Aber Traditionen können verändert werden. Wir sind nicht verpflichtet, sie weiterzuführen, nur weil sie existieren. Jede Frau, die ihren Namen behält, jeder Mann, der in Elternzeit geht, jede Familie, die Care-Arbeit fair aufteilt, schreibt eine neue Geschichte. Und das ist gelebter Feminismus.
Was können wir tun?
- Bewusstsein schaffen: Diese Strukturen erkennen und hinterfragen.
- Fair teilen: Verantwortung muss unabhängig vom Geschlecht verteilt werden.
- Politische Lösungen fordern: Faire Bezahlung von Care-Arbeit, flexible Arbeitsmodelle und echte Gleichstellung im Beruf.
- Eigene Muster überdenken: Jeder kann im eigenen Umfeld patriarchale Strukturen aufbrechen.
Das Patriarchat ist kein Naturgesetz, sondern eine soziale Konstruktion. Und was konstruiert wurde, kann auch verändert werden.
Du bist nicht allein!
Du allein kannst das patriarchale System nicht unmittelbar verändern. Aber du kannst deinen Umgang damit finden und selbst entscheiden, welcher Weg für dich der Richtige ist.
Wenn du dich nach mehr Selbstbestimmung und Leichtigkeit im Alltag sehnst, dann lass uns gemeinsam daran arbeiten. In meinem 12-wöchigen E-Mail-Kurs MamaFlow bekommst du wöchentlich Impulse, um deinen Alltag mit mehr Selbstliebe und Selbstfürsorge zu gestalten. Denn das ist die Grundlage, die du brauchst, um in einen Veränderungsprozess zu starten.
Du lernst, Grenzen zu setzen, Care-Arbeit fairer zu verteilen und wieder mehr Zeit für dich selbst zu finden.
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Denn Gleichberechtigung beginnt genau hier – in deinem Alltag, in deinen Entscheidungen und in deiner Haltung. Und du hast das Recht, dich selbst genauso wichtig zu nehmen wie alle anderen. 💜